Kein Besuch auf dem Jahrmarkt wäre perfekt ohne eine Tüte gebrannter Mandeln. Das gehört einfach dazu, genauso wie Karussell fahren und Lose kaufen (um sich dann tierisch über den Trostpreis zu freuen).
Gebrannte Mandeln in der eigenen Küche zu fabrizieren ist gar nicht so schwierig, wie man es sich vielleicht zunächst vorstellt. Etwas Fingerspitzengefühl gehört beim Karamellisieren zwar dazu, aber es ist keine Zauberei (mehr dazu findet Ihr unten im Abschnitt „Wissen für Besseresser“).
Mir persönlich gelingen gebrannte Mandeln in der Mikrowelle am besten. Fleißig wie ich bin, habe ich natürlich für dieses Rezept beide Varianten ausprobiert – mein Beweisfoto zeigt links das Ergebnis aus der Mikrowelle und rechts mein Resultat vom Herd.
Natürlich war ich mir nicht zu schade, im waghalsigen Selbstversuch diese auch zu verkosten. Nun, was soll ich sagen: Sehr gut und sehr gut. Aber ich habe definitiv zu wenige davon gemacht. 🙂
Nährwertinfos: ca. 3149 kJ (759 kcal) || Kohlenhydrate: 37,51 % | Eiweiss: 16,05 % | Fett: 46,44 % (alle Angaben pro 100 g)
Zutatenliste für 3-4 Portionen
- 200 g ganze Mandeln
- 100 g Zucker
- 100 ml Wasser (Herd) oder 50 ml Wasser (Mikrowelle)
- 1 Vanilleschote (oder 1 Pck. Vanillezucker)
- 2 g Zimt (ein gestrichener Teelöffel)
Benötigte Küchenutensilien
- Kleiner Kochtopf oder Pfanne
- Scharfes Messer
- Löffel
Und so wird’s gemacht
Zur Vorbereitung die Vanilleschote der Länge nach mit dem Messer halbieren und das Mark ausschaben. Mandeln, Zucker, Wasser, Vanille und Zimt in den Topf geben und verrühren.
Auf dem Herd:
Die Zutaten auf höchster Stufe erhitzen und zum Kochen bringen. Danach eine mittlere Temperatur wählen und unter ständigem (!) Rühren das Wasser verkochen lassen bis der Zucker wieder auskristallisiert.
Kurz darauf beginnt der eigentliche Karamellisierungsvorgang: Solange weiterrühren, bis sich der Zucker erneut auflöst und eine gold-braun glänzende, leicht zähflüssige Masse entstanden ist. Fertig.
Die gebrannten Mandeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und gleichmäßig verteilen. Nach dem Abkühlen größere Stücke per Hand oder mithilfe einer Gabel zerteilen.
In der Mikrowelle:
Das Gefäß in die Mikrowelle stellen und auf höchster Stufe (ca. 900 Watt) ungefähr zehn Minuten lang erhitzen. Dabei regelmäßig umrühren. Die Mandeln sind fertig, wenn der Zucker gold-braun glänzend karamellisiert wurde und eine leicht zähflüssige Konsistenz aufweist.
Die gebrannten Mandeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und gleichmäßig verteilen. Nach dem Abkühlen größere Stücke per Hand oder mithilfe einer Gabel zerteilen.
Tipps für die Zubereitung
Nur das Mark der Vanilleschote zu verwenden grenzt fast schon an Verschwendung. Die gesamte Schote kann gemahlen hinzugegeben werden (in diesem Fall genügt eine halbe Schote für 200 g Mandeln).
Für die doppelte Menge Mandeln reichen 150 g Zucker.
Wer Kalorien sparen möchte, kann anstelle von Haushaltszucker auch Isomalt verwenden. Am Rezept muss nichts geändert werden.
Nicht zu schnell und zu hoch erhitzen, da der Zucker sonst verbrennt und ungenießbar bitter wird (je dunkler, desto intensiver das Karamellaroma). Den Topf am besten bereits kurz vor Erreichen des gewünschten Bräunungsgrads vom Herd nehmen.
Vorsicht, Verbrennungsgefahr. Da Zucker erst bei ca. 135 °C schmilzt, ist die karamellisierte Mandelmasse sehr heiß (und verdammt klebrig).
Bei der Zubereitung in der Mikrowelle sollte aufgrund der entstehenden hohen Hitze ein glasiertes Gefäß (z.B. eine Porzellanschale) verwendet werden.
Wissen für Besseresser
Die Herstellung von Karamell ist ein spannendes Thema, eigentlich genau richtig für ein wenig Chemieunterricht. Aber den sparen wir uns an dieser Stelle. Dennoch gibt es einige Dinge zu wissen, die bei der Zubereitung hilfreich sein könnten:
Kristallzucker (Saccharose) schmilzt bei ca. 135 °C und beginnt ab ca. 145 °C zu karamellisieren. Um einen gold-braunen Karamell zu erhalten, sollte die Temperatur 160 °C nicht überschreiten. Bei mehr Hitze entsteht der bitter schmeckende, dunkelbraun bis schwarze Zuckercouleur (das ist die Farbe in Cola).
Wer sich schon öfters über verbranntes Karamell geärgert hat, kann auch einmal Maltose (Malzzucker) probieren: Das karamellisiert erst bei 180 °C. Für die kalorienarme Variante empfehlt sich Isomalt, das ab ca. 142 °C schmilzt und somit ähnliche Eigenschaften wie Zucker besitzt.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Januar 2018
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