Sojamilch, Haferdrink & Co. – mein großer Geschmackstest

Veggie Tobi probiert vegane Milchalternativen...

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Alles Milch, oder was?! Naja, das kommt ganz auf die Definition an. Diese Mandelmilch beispielsweise ist absolut vegan, schmeckt aber trotzdem auch Gewohnheitstieren, die sonst nur Kuhmilch trinken. Glaubst Du nicht? Probier mal!
Alles Milch, oder was?! Naja, das kommt ganz auf die Definition an. Diese Mandelmilch beispielsweise ist absolut vegan, schmeckt aber trotzdem auch Gewohnheitstieren, die sonst nur Kuhmilch trinken. Glaubst Du nicht? Probier mal!

[Ein Kommentar von Tobias Eichner, tobias@veggietobi.de]

Soja, Hafer, Mandel, Kokos… Hersteller veganer Milchalternativen sind ziemlich erfinderisch und „vermilchen“ so alles, was halbwegs vegan erscheint. Ich habe mich mal ganz mutig durch die verschiedenen Drinks probiert. Hier das Resultat meines objektiv subjektiven Geschmackstests.

Stichwort „tierische Milchprodukte“

Wer als Vegetarier (so wie ich) teilweise tierische Produkte konsumiert, sollte selbstverständlich auf deren Herkunft achten und darauf, dass der Hersteller einen respektvollen Umgang mit den Tieren pflegt.

Bei Milchprodukten heißt das „mindestens Bio“ – zusätzlich musst Du unbedingt einen Blick auf die Haltungsform werfen. Denn „Bio“ ist ein äußerst dehnbarer Begriff, auch wenn die Milchpackung mit diversen Siegeln und Zertifikaten verunstaltet verziert ist.

Tierwohl und Produktqualität am Preis festzumachen, funktioniert nicht. Teuer kann nämlich einfach bloß Gewinnmaximierung bedeuten, nicht mehr und nicht weniger. Siehe mein (schon etwas älterer) Kommentar „Ist das Bio oder gehört das auf den Kompost?“.

Wie vegane Milchprodukte hergestellt werden

Ich will an dieser Stelle nicht zu weit abschweifen, daher ganz kurz zusammengefasst:

Der Hauptbestandteil (z.B. Sojabohnen, Mandeln, Hafer, etc.) wird sehr fein gemahlen, mit Wasser verrührt und teils mehrmals erhitzt. Nach einer Wartezeit filtert man feste Bestandteile aus.

Abhängig vom Produkt erfolgen weitere Schritte – um beispielsweise die Haltbarkeit zu verlängern oder für eine gleichmäßige Konsistenz zu sorgen. Manchmal werden auch Mineralstoffe und Vitamine beigemischt.

Warum vegane Milch nicht „Milch“ heißen darf

Vielleicht wunderst Du Dich, dass auf den Packungen diverser veganer Milchalternativen Begriffe wie „Drink“ oder „Getränk“ anstelle von „Milch“ genutzt werden.

Das hat mit einer überbordenden Gesetzgebung zu tun, die nicht allzuviel von der Intelligenz des Verbrauchers hält, der angeblich Kuhmilch nicht von Hafermilch unterscheiden kann.

Wenn Du mich fragst, ist auch eine zu einflussreiche Bauernlobby für diesen Unsinn verantwortlich, die partout keine Veränderungen zulässt, dafür gerne nach Subventionen und Steuergeldern schreit.

Verbraucher – und erst recht ernährungsbewusste Pflanzenfresser wie wir – sind sehr wohl in der Lage, pflanzliche von tierischen Lebensmitteln zu trennen (trotz ähnlich klingender Namen).

Übrigens, kein Gesetz ohne Ausnahmegenehmigungen:

Kokosmilch (in Wasser gelöstes, gemahlenes Fruchtfleisch der Kokosnuss) darf weiter Kokosmilch heißen. Gleiches gilt für Liebfrauenmilch, die ebenfalls ihren Namen behalten kann (ist übrigens ein Weißwein). Und dann gibt’s ja noch den Scherz mit der Scheuermilch… 😉

Wie Veggie Tobi vegane Milchprodukte testet

Was soll ich sagen? Ich habe sie getrunken, meine Meinung notiert. Fertig! 🥛 Das ist weder eine wissenschaftliche Abhandlung noch eine doppelt-verblindete, randomisierte, kontrollierte Studie. 👨‍🎓

Auf die Nennung der Hersteller habe ich bewusst verzichtet, denn mir ging es allein um den grundlegenden Geschmack. Natürlich greift man irgendwann regelmäßiger zu einer bestimmten Marke, sei es aus persönlicher Präferenz oder schlicht des Preises wegen (der sollte einem ja auch schmecken).

Wichtig: Der folgende Geschmackstest gibt meine persönliche Meinung wieder. Und über individuelle Vorlieben kann man ja streiten oder auch nicht. Von daher – sollte ich etwas „Bäh!“ finden, Du aber ganz toll… tja, dann isses halt so. Alles gut. Peace! 🙂

Durch diese Sorten habe ich mich probiert:

  • Sojamilch
  • Mandelmilch
  • Hafermilch
  • Reismilch
  • Kokosnuss-Reis-Drink

🥛 Test: Sojamilch

Fangen wir gleich einmal mit meinem Angstgegner an – der Sojamilch.

Ich halte Sojaprodukte in geschmacklicher Hinsicht für… sagen wir „problematisch“. Das fängt bereits bei Tofu an und hört leider beim Sojadrink nicht auf. Egal ob pur, gesüßt oder gesalzen… ich will das Gebräu nicht in meinem Müsli haben. Besonders die gesalzene Variante… geh mir weg!

Der Geschmack erinnert mich stark an verbrannte Autoreifen. Ich kann da nicht über mich hinaus. Nach einem Schluck war Schluss und der Rest wanderte in den Ausguss.

Die Veggie-Tobi-Bewertung: ⭐ (Bäh! 1/5)

🥛 Test: Mandelmilch

Mein absoluter Favorit – gesüßte Mandelmilch. Die kommt „normaler“ Kuhmilch wirklich sehr, sehr nahe und schmeckt hervorragend. Vielleicht ein bisschen süßer als mancher es gewohnt ist, aber es gibt auch die Variante ohne Zuckerzusatz.

Ich mag Mandelmilch gerne pur oder mit Getränkepulver (Kakao). Besonders mit Kakao gefällt mir das Zusammenspiel der Aromen, weil der Mandelgeschmack ganz gut zur Schokolade passt.

Auch für Müsli, Cornflakes und Co. eignet sich Mandelmilch sehr gut. Wenn Du Dir unsicher bist, probiere sie als erstes mit gebackenem Müsli, da das selbst geschmacksintensiver ist.

Mein letztes Rezept war übrigens eine Cranberries-„Buttermilch“ – anstelle von Buttermilch habe ich eben den Mandeldrink genommen – fast besser als das Original!

Die Veggie-Tobi-Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐ (Sehr gut! 5/5)

🥛 Test: Hafermilch

Ich weiß noch, als ich das erste Mal (lange ist es her) Hafermilch probiert habe. Mich hat das leicht gelbliche Aussehen irritiert, das man von „weißer“ Kuhmilch ja so nicht kennt.

Aber keine Sorge, ein leichter Gelbstich im Haferdrink ist definitiv okay. Hafer selbst ist schließlich auch nicht reinweiß. Also alles gut. Kann probiert werden – und schmeckt tatsächlich nur leicht nach Hafer.

Wie Mandelmilch ist sie vielseitig einsetzbar. Ich habe sie schon sowohl zum Kochen als auch zum Backen verwendet und kann Dir sagen, dass niemand einen Unterschied ausmachen konnte.

Die Veggie-Tobi-Bewertung: ⭐⭐⭐⭐ (Sehr gut! 4/5)

🥛 Test: Reismilch

Ein Drink aus Reiskörnern – geht das? Ja, absolut! 🙂 Reismilch ist ebenfalls eine Form der Getreidemilch und wird aus gemahlenem Vollkornreis hergestellt. Im Gegensatz zu den anderen Pflanzendrinks wird Reismilch oft vermaischt und anschließend fermentiert.

Achtung: Reismilch ist sehr dünnflüssig und erinnert an weiß gefärbtes Wasser. Das könnte viele „Erstdrinker“ ein bisschen abschrecken und stört mich persönlich auch.

Ähnlich wie Mandelmilch ist sie etwas süßlicher und so prima für Süßspeisen und Desserts geeignet.

Wer bisher nur tierische Milch konsumiert hat, sollte auf jeden Fall der Reismilch eine Chance geben. Aber wegen ihrer wässrigen Konsistenz kommt sie (für mich) nicht an meinen Favoriten Mandelmilch ran.

Die Veggie-Tobi-Bewertung: ⭐⭐⭐ (Gut! 3/5)

🥛 Test: Kokosnuss-Reis-Drink

Diese Besonderheit lief mir beim letzten Einkaufen über den Weg und ich wollte sie Dir daher unbedingt auch noch vorstellen: Eine Mischung aus Kokos- und Reismilch!

Die Bewertung ist mir nicht leicht gefallen. Denn einerseits war da diese sehr dünnflüssige Konsistenz, andererseits ein absolut neutrales Aroma (das von mir gewählte Produkt war ungesüßt) mit leicht kokosähnlichem Nachgeschmack.

Wer eine volle Ladung Kokos erwartet, dürfte enttäuscht sein. Mit reiner Kokosmilch hat diese Mischung definitiv wenig gemeinsam. Sie ist mehr eine Variante der normalen Reismilch.

Alles in allem gut, muss ich aber jetzt nicht nochmal haben.

Die Veggie-Tobi-Bewertung: ⭐⭐⭐ (Gut! 3/5)

Mein Fazit (und eine Bitte)

Die veganen Milchalternativen sind eine absolute Bereicherung, von (persönlich motivierten) Ausnahmen einmal abgesehen. Und preislich inzwischen eine starke Konkurrenz zu „echter“ Milch.

Wer bei seiner Ernährung verstärkt auf Tierschutz achtet, gießt sich hier genau das richtige Getränk ein. Aber ich verstehe auch diejenigen, die sich lieber auf die Suche nach einer artgerecht produzierten Kuhmilch machen. Ich finde, beides muss man gelten lassen.

Kleiner Tipp: Wenn Du Dich erst einmal an vegane Milchprodukte herantasten möchtest, mische sie halb/halb mit Kuhmilch! 🐄 + 🪴 = ☺️

Und was trinkst Du so? Schreib mir gerne eine E-Mail, welcher vegane Drink Dir am besten schmeckt oder eben auch nicht. Über Rückmeldungen freue ich mich!

Auf diesen Test ein Glas Mandelmilch
Dein Veggie Tobi


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2024
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