Wenn Du mich fragst, gehören Zucchini zu den absolut unterschätzten Gemüsesorten!
Irgendwie sehen sie schon lecker aus, fast wie Salatgurken. Aber viele lassen Zucchini trotzdem beim Gemüsehändler links liegen, weil man nicht so recht etwas damit anzufangen weiß.
Dabei kann man daraus jede Menge Leckeres zaubern, wie Du an meinem folgenden Rezept gut sehen (und später bestimmt auch schmecken) kannst.
Okay, die Zubereitung braucht etwas mehr Zeit. Du darfst mir aber glauben, dass sich jede Mühe lohnt. 🙂 In diesem Sinn: Koch‘ mal was mit Zucchini… auf geht’s!
Übrigens, bevor mich hunderte Mails von wegen Rechtschreibfehler erreichen – eine einzelne Frucht der Zucchini bezeichnet man als Zucchino (guckst Du hier).
Nährwertinfos: ca. 2747 kJ (656 kcal) || Kohlenhydrate: 28,05 % | Eiweiss: 36,65 % | Fett: 35,29 % (alle Angaben pro Portion)
Zutatenliste für 2-3 Personen
- 4 große Zucchini
- 1 Zwiebel
- 1 Gemüsepaprika (rot)
- 300 g Sojahack
- 250 g Speisequark (40% Fettgehalt)
- 70 g geriebenen Gouda (oder Pizzakäse)
- 1 Dose gehackte Tomaten (ca. 240 g Abtropfgewicht)
- 1 leicht gehäufter Teelöffel Instant-Gemüsebrühe
- 3 Esslöffel Rapsöl
- 30 g Mehl
- Gewürze: Paprika oder Chili (scharf), Pfeffer, etwas Salz
- Kresse oder gehackten Schnittlauch zum Dekorieren
Empfohlene Beilagen
- Reis oder Mischung aus Reis mit Wildreis
- dunkles Brot
- Nudeln
Benötigte Küchenutensilien
- Schneidbrett
- scharfes Messer
- Teelöffel oder Zestenreißer
- große Schüssel
- Kochlöffel
- tiefes Backblech
- Backpapier
- Pfannenwender oder zwei Gabeln
Und so wird’s gemacht
Backofen auf 180 °C (Heißluft) vorheizen.
Die Zucchini der Länge nach halbieren und das Innere bis auf weniger als einen halben Zentimeter zur Schale hin mit einem Teelöffel, Kugelausstecher oder Zestenreißer entfernen. Die Hälften auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und beiseite stellen.
Zwiebel und Gemüsepaprika in kleine Würfel schneiden, den Schnittlauch hacken und alles zusammen mit dem Sojahack, Speisequark, Gouda, den gehackten Tomaten, Gemüsebrühe, Rapsöl und Mehl in eine ausreichend große Schüssel geben.
Alle Zutaten mit einem Kochlöffel oder den Händen gut vermengen. Dann nach Geschmack mit Pfeffer und Paprikapulver (großzügig) sowie einer Prise Salz (sparsam) würzen.
Die Zucchini-Schiffchen löffelweise mit der Gemüse-Hack-Masse befüllen und leicht andrücken.
Im Backofen für ca. 30 bis 40 Minuten garen, danach mit Reis oder Nudeln servieren.
Tipps für die Zubereitung
Für dieses Rezept eignen sich am besten große, gerade gewachsene Zucchini, die viel Platz für meine leckere Füllung bieten.
Das Aushöhlen der Zucchini kann ein wenig heikel sein. Solltest Du mit einem Teelöffel nicht weiterkommen, probiere einen Kugelausstecher oder – und das hat bei mir am besten funktioniert – einen Zestenreißer (gibt es in nahezu jedem Kaufhaus, frag einfach danach).
Sei behutsam beim Entfernen des Inneren, denn wir wollen ja schließlich keine Löcher – sonst könnte die Füllung auslaufen. Wenn es doch passiert ist… decke das Loch mit einem Stück Paprika ab. Das funktioniert prima! (hab ich mir sagen lassen)
Je nach Größe der Zucchini kommt es Dir vermutlich so vor, als ob die Füllung gut und gerne für die doppelte Stückzahl reichen würde, aber denkste. Mengenmäßig hat es bei mir genau gepasst:
- Ist von der Füllung etwas übrig, kannst Du diese zu zwei Zentimeter dicken Bratlingen formen (eventuell ein Ei oder etwas Mehl zur besseren Bindung zugeben) und in der Pfanne braten.
- Fehlt noch etwas Füllung und Du hast kein Sojahack mehr zum Strecken da, dann verwende einfach etwas von dem Inneren der Zucchini und gib einen extra Esslöffel Mehl hinzu.
Apropos „innere Werte“: Das Zucchinifleisch wegzuwerfen wäre absoluter Frevel. Mit etwas Salatdressing zauberst Du daraus nämlich einen kleinen Salat als Beilage zum Hauptgericht.
Wissen für Besseresser
Alles Kürbis oder was?
Ja, Zucchini zählen zur Familie der Kürbisgewächse. Salatgurken übrigens auch.
Gartenkürbisse kamen nach der Entdeckung Amerikas zu uns; so gesehen, stammen die im 17. Jahrhundert in Europa gezüchteten Zucchini also von amerikanischen Einwanderern ab. 🙂
Im Handel findet man neben den klassisch grünen, länglichen Zucchini auch runde Formen sowie Früchte in vielen verschiedenen Farben wie weiß, gelb, verschiedene Grüntöne und sogar gestreift.
Bittere Zucchini – wegwerfen!
Falls Du Zucchini aus dem eigenen Garten erntest, probiere bitte stets ein kleines Stückchen vorab im unverarbeiteten Zustand:
Schmeckt die Zucchini nämlich bitter, dann gehört sie sofort und ohne langes Zögern auf den Kompost!
Selbst kleinste Mengen der enthaltenen Bitterstoffe (Cucurbitacine) sind giftig und werden selbst durch starkes Erhitzen nicht zerstört.
Diese Bitterstoffe entstehen übrigens meist dann, wenn in der Nähe Zierkürbisse wachsen und deren Pollen von Insekten zur Bestäubung der Zucchini mitgebracht werden. Auch aus selbstgesammelten Samen spontan entstandene Rückkreuzungen können zu einem hohen Cucurbitacine-Gehalt führen.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: August 2019
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