Paprika (lateinisch Capsicum) gehören wie Tomaten, Kartoffeln und Tabak zur Gruppe der Nachtschattengewächse. Der Name „Paprika“ stammt aus dem Serbischen „pàprika“ (von „pàpar“, deutsch „Pfeffer“).
Bestimmt sind Dir Chili, Peperoni, Peperoncini und Pfefferoni ein Begriff – obwohl sie sich deutlich in Größe, Farbe und Geschmack voneinander unterscheiden, zählen sie alle zur großen Familie der Paprika.
Als Gemüsepaprika kommt meist die Sorte Spanischer Pfeffer (Capsicum annuum) in den Handel.
Übrigens, in der kleinen Gewürzkunde gibt es bereits Artikel zu Chili und Pfeffer.
Herkunft
Die ursprüngliche Heimat der Paprika liegt in Süd- und Mittelamerika. In Gewächshäusern werden die mehrjährigen Halbsträucher schon lange rund um den Globus angebaut.
Apropos Halbsträucher, Paprika können in freier Wildbahn durchaus Höhen von fünf Metern und mehr erreichen, sind aber ziemlich kälteempfindlich.
Bereits die Maya und Azteken nutzten Paprika und Chili für die Zubereitung von Speisen – und als Zahlungsmittel. Nach Europa kamen Paprikapflanzen dann im 16. Jahrhundert durch Christoph Kolumbus.
Gewinnung und Verarbeitung
In der Küche wird das Gewürz Paprika meist in Form von Paprikapulver verwendet.
Dazu werden die Früchte getrocknet und anschließend gemahlen. Das Verhältnis von Fruchtfleisch zu Samen und Scheidewänden (das sind die weißen, leicht bitter schmeckenden Anteile) variiert je nach Sorte.
Auf dem Markt erhältliche Paprikapulver (von scharf bis mild):
- Rosenpaprika
- Halbsüß, Picante
- Edelsüß, Dulce
- Delikatess
- Extra
Milde Paprikapulver bestehen nur aus Fruchtfleisch, während die schärferen Vertreter auch Samen und Scheidewände enthalten. Das scharfe Rosenpaprika beispielsweise wird aus ganzen Früchten hergestellt.
Beliebte Würzsaucen mit Paprika (bzw. Chili):
- Tabasco-Sauce (fermentierte Chilis oder auf Basis von Essig)
- Sambal Oelek (Indonesien; Würzsauce auf Chilibasis)
- Ajvar (Südosteuropa; Mus aus Paprika und Auberginen)
- Erős Pista (Ungarn; pürierte scharfe Paprika, Salz)
- Adschika (Kaukasus, Russland; scharfe Peperoni und diverse Kräuter)
- Harissa (Nordafrika; Chili, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Knoblauch, Salz, Öl)
- Mojo (Kanarische Inseln; u.a. Paprika, Öl, Essig, Knoblauch)
Außerdem gibt es eine Vielzahl weiterer Saucen mit den unterschiedlichsten Zutaten (z.B. diverse Rezepte für Mole oder Salsa, beides bekannt aus der mexikanischen Küche).
Da die Samen der Paprika ca. 20 % Öl enthalten, kann daraus ein aromareiches Paprikasamenöl gewonnen werden. Leider findet man es bei uns eher selten im Handel.
Die Schärfe der Früchte stammt übrigens hauptsächlich vom Stoff Capsaicin, einem Alkaloid. Sein Gehalt variiert je nach Sorte und Anbaubedingungen.
Paprika in der Küche
Verwendung
Paprika besitzt eine „aromatische Schärfe“, die ein weites Spektrum von tomatig-süß bis feurig-scharf abdeckt und so ein wirklich vielseitiges Gewürz abgibt.
Mit gemahlener Paprika kannst Du Suppen, Eintöpfe und Soßen verfeinern oder herzhaften Gerichten aus Tofu und Weizeneiweiss mehr Geschmack verleihen. Auch ein simples Käsebrot wird mit Paprikapulver bestreut zur Delikatesse.
Und was soll ich an dieser Stelle schon über Würzsaucen wie Tabasco oder Salsa schreiben… Nudeln mit Ketchup oder scharfer Salsa. Mehr braucht ein Vegetarier nicht, um glücklich zu sein. Oder? 🙂
Gut zu wissen: Paprika entfaltet seinen vollen Geschmack vor allem bei fetthaltigen Speisen.
Aufbewahrung
In einem fest verschlossenen Gefäß, trocken und bei normaler Raumtemperatur gelagert, hält sich gemahlene Paprika viele Monate. Aber wie die meisten anderen Gewürze verliert es im Lauf der Zeit an Aroma. Deshalb gilt auch hier: Nach dem Öffnen zügig aufbrauchen.
Wissenswertes über Paprika
Drogenersatz?
In der Volksmedizin empfahl man Paprika als Substitut für Alkohol und Opium, da durch die Schärfe des Capsaicin Endorphine (Glückshormone) vom Körper ausgeschüttet werden.
Also schnell zum Paprika-Dealer Deines Vertrauens… 😉
Paprika macht Speisen bekömmlicher
Du verträgst fetthaltige Speisen nicht besonders gut? Dann würze sie mit Paprika. Es wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd.
Vorsicht bei hohen Temperaturen!
Brätst Du Paprikapulver in der Pfanne mit, achte darauf, dass das Fett nicht zu heiß ist. Ansonsten verbrennt die Paprika und schmeckt bitter. Deshalb am besten erst in den letzten Minuten der Garzeit dazugeben.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juli 2018
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