Alle Jahre im Spätherbst ist wieder die Zeit zum Plätzchen backen gekommen. In der Küche warten Mehl, Zucker, Mandeln, Vanilleschoten und andere Zutaten darauf, in leckeres Gebäck verwandelt zu werden.
Meine Tipps helfen Dir dabei, das Projekt „Plätzchen backen“ ganz entspannt anzugehen. So läuft garantiert nichts mehr schief und Deine Plätzchen kommen bei Freunden und Familie gut an.
Übrigens, falls Du lieber Kuchen fabrizierst – hier meine Tipps für’s Kuchenbacken!
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Neben den aus dem Rezept ersichtlichen Zutaten, solltest Du auch an folgende Dinge denken:
- Backpapier (idealerweise bereits in Form geschnitten)
- Frischhaltebeutel und -folie (z.B. für selbst gemachte Spritztüten oder zum Einpacken von zu kühlenden Teigen)
- Einweghandschuhe (so bleiben beim Kneten die Hände sauber)
- Verschließbare Aufbewahrungsdosen (kann man nie genug haben, auch ideal als praktische Geschenkverpackung)
Butter schmelzen leicht gemacht
Butter erwärmst Du am besten in der Mikrowelle oder auf dem Herd in einem kleinen Topf.
Aber aufpassen – lass‘ die Butter nur leicht anschmelzen, sonst wird der Teig sehr weich und klebt beim Ausrollen an der Arbeitsfläche und am Nudelholz.
Hast Du diesen Tipp zu spät gelesen, keine Sorge: Lege den Teig für eine halbe Stunde in den Kühlschrank und verarbeite ihn erst dann weiter. So ist der Fauxpas schnell vergessen.
Lesetipp: Noch mehr kluge Ratschläge für die Mikrowelle…
Geheimzutat für zarte Plätzchen
Plätzchen gelingen besonders fein und mürbe, wenn Du in Rezepten die vorgegebene Menge an Weizenmehl durch eine Mischung aus Mehl und Speisestärke ersetzt.
Speisestärke enthält im Vergleich zu Weizenmehl wenig bis kein Gluten, also Klebereiweiß. Dieses verleiht Gebäck seine Konsistenz und Festigkeit.
Ideal ist ein Verhältnis von ⅔ Mehl zu ⅓ Stärke oder halb/halb. Mehr Speisestärke sollte es nicht sein, da die Plätzchen sonst zu schnell auseinander brechen.
Speisestärke wird hauptsächlich aus Mais und Kartoffeln hergestellt; im Handel findest Du sie deshalb unter den Bezeichnungen Maisstärke bzw. Kartoffelmehl. Beide sind absolut geschmacksneutral.
Staubzucker statt Kristallzucker
Zucker darf natürlich in keinem Rezept fehlen – aber man muss doch ziemlich lange Kneten, bis sich alle Zuckerkristalle ordentlich aufgelöst haben.
Du kannst Dir die Arbeit ein wenig einfacher machen, indem Du normalen Haushaltszucker durch die gleiche Menge Staubzucker (Puderzucker) ersetzt.
Staubzucker selbst gemacht
Kein Staubzucker mehr im Haus?! Kein Problem! 🙂
Die Küchenmaschine oder ein Universalzerkleinerer helfen Dir dabei, normalen Zucker ganz schnell in Staubzucker zu verwandeln.
Veganer Backspaß
Die allermeisten Plätzchenrezepte lassen sich „veganisieren“. In meinen Rezepten findest Du im Abschnitt „Tipps für die Zubereitung“ Hinweise, welche Zutaten Veganer ersetzen sollten.
Hier eine allgemeine Übersicht:
- Butter ➔ Margarine
- Milch ➔ Mandelmilch oder Wasser
- Eier ➔ Ei-Ersatzpulver, 2 Esslöffel Kartoffel- bzw. Maisstärke in etwas Wasser gelöst, ca. ½ zerdrückte Banane oder 60 g Apfelmus (pro Ei).
- Schokolade ➔ vegane Schokolade oder Kakaopulver
Zuckerglasur – fertig in zwei Minuten
Im Laden gekaufte Zuckerglasur ist doch etwas für Anfänger – wir Profis machen die selbst! 🙂
Alles was Du dazu benötigst sind einige Esslöffel Staubzucker sowie ein paar Spritzer Hochprozentiges, beispielsweise Rum, Arrak oder – für mehr Geschmack – einen beliebigen Likör.
Falls Du keinen Alkohol magst, verwende einfach Wasser oder Fruchtsaft; besser ist jedoch Sirup, da dieser ein intensiveres Aroma liefert.
Nimm‘ Dir Zeit!
Backen und Hektik vertragen sich nicht!
Das A und O für leckeres Backwerk heißt Kneten… am besten fünf Minuten oder länger. Nur so verbinden sich alle Zutaten im Teig miteinander.
Ob Du Handarbeit bevorzugst oder eine Küchenmaschine bemühst, spielt dabei keine Rolle.
Notfalls tut’s auch ein Mixer mit Knethaken, aber damit habe ich persönlich eher schlechte Erfahrungen gemacht (den meisten Geräten fehlt es schlicht an der nötigen Kraft).
Plätzchen ausrollen ohne Mehlchaos
Analog zum Sprichwort „wo gehobelt wird, fallen Späne“ heißt es beim Backen oft „wo gebacken wird, da staubt’s gehörig“ – soll heißen, damit der Teig nicht auf der Unterlage oder an der Teigrolle (Nudelholz) kleben bleibt, wird gerne mit viel Mehl um sich geworfen.
Das hat neben dem offensichtlichen Nachteil (irgendjemand muss hinterher sauber machen) auch noch einen zweiten: Du fügst so dem Teig bei jedem Rollen Mehl zu – mit dem Ergebnis, dass die letzten Plätzchen brüchig werden, sich kaum formen lassen und später schneller austrocknen.
Die einfachste Lösung ist, den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie auszurollen.
Profis und Vielbäcker besorgen sich eine Backmatte aus Silikon und legen zwischen Teig und Nudelholz ein Blatt Backpapier. So sparst Du definitiv das Einstäuben mit Mehl!
Nie wieder trockene Plätzchen
Stelle vor dem Backen eine flache Schüssel mit Wasser in den Backofen. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit während des Backens und sorgt so dafür, dass die Plätzchen nicht so schnell austrocknen.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: November 2018
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