Weißt Du, was ich an Bratkartoffeln so überhaupt gar nicht mag?
Die Zubereitung dauert schier endlos lange – besonders wenn man Hunger hat und sabbernd neben der Bratpfanne darauf wartet, dass die Dinger endlich braun werden.
Aber das gehört nun einmal dazu – Bratkartoffeln sind etwas für Genießer, die sich auch beim Kochen mehr Zeit lassen wollen. Dafür schmeckt dann hinterher jeder Bissen. Erst recht bei diesem Rezept!
So, genug der langen Vorrede. Lass uns lieber jede Minute genussvoll investieren… denn das Geheimnis für perfekten Geschmack liegt in der Geduld während des Bratens – so jetzt ist es verraten! 🥔🥔🥔
Nährwertinfos: ca. 1495 kJ (357 kcal) || Kohlenhydrate: 75,24 % | Eiweiss: 6,9 % | Fett: 15,10 % (alle Angaben pro Portion)
Zutatenliste für 2-3 Personen
- 900 g festkochende Kartoffeln
- 1 Gemüsepaprika
- 1 mittelgroße Zwiebel
- Butterschmalz oder Sonnenblumenöl zum Braten
- Gewürze: Salz, Pfeffer, Paprika
Beilagen
- Brot, Brötchen oder Baguette
Benötigte Küchenutensilien
- Schneidbrett
- Sparschäler
- scharfes Messer
- kleine Schüssel oder Teller
- Bratpfanne
- Pfannenwender
- Gabel
Und so wird’s gemacht
Die entkernte Paprika zuerst in Streifen und dann in kleine Stücke schneiden. Die Zwiebel schälen, halbieren und ebenfalls in dünne Streifen von etwa 2 mm Dicke schneiden. Beides für später beiseite stellen.
Die Kartoffeln mit dem Sparschäler schälen. Große Kartoffeln bei Bedarf halbieren. Die Kartoffeln in ca. 1 mm dünne Scheiben schneiden. Darauf achten, dass alle Scheiben gleichmäßig dick sind.
Etwas Butterschmalz oder ein neutrales Öl (z.B. Sonnenblume, Raps) in der Pfanne erhitzen.
Die Kartoffeln hinzufügen, mit etwas Salz bestreuen und auf kleiner bis mittlerer Stufe für mindestens zehn Minuten braten, bis diese eine leichte Färbung angenommen haben (siehe Bildergalerie). Häufig wenden, damit die Kartoffeln von allen Seiten gleichmäßig garen.
Nun die bereits geschnittene Paprika sowie die Zwiebelringe dazu geben und weiter auf maximal mittlerer Stufe erneut zehn Minuten lang braten. Mehrmals wenden.
Die Kartoffeln sind fertig, sobald sie sich mit einer Gabel einfach zerteilen lassen. Bei Bedarf die Zubereitungszeit verlängern – nicht die Temperatur erhöhen!
Zum Abschluss mit Pfeffer und Paprikapulver nach Geschmack würzen.
Tipps für die Zubereitung
Mein wichtigster Ratschlag – und das große Geheimnis für perfekte Bratkartoffeln – lautet:
Lass Dir Zeit!
Brate die Kartoffeln bei kleiner und mittlerer Hitze, wie im Rezept angegeben. Drehst Du den Herd zu weit auf, verbrennen manche Stellen der Kartoffeln, während andere noch fast roh sind.
Bei kaum einem Rezept wie diesem kommt es außerdem darauf an, die Kartoffeln in gleichmäßig dünne Scheiben zu schneiden. Gleiches gilt für die Zwiebelringe und die Paprikastückchen.
Mehlig-kochende Kartoffelsorten eignen sich weniger für Bratkartoffeln, da diese beim Wenden relativ schnell zerfallen. Besser sind definitiv festkochende oder vorwiegend festkochende (achte beim Kauf einfach auf das Etikett).
Abgesehen vom Salz verwende ich Gewürze erst ganz zum Schluss, damit diese nicht verbrennen. Viele Gewürze schmecken dann nämlich bitter.
Wer es nicht so scharf mag, verzichtet ganz oder teilweise auf Pfeffer und Paprika und genießt seine Bratkartoffeln mit Ketchup oder einer anderen Gewürzsoße.
Wissen für Besseresser
Sind rohe Kartoffeln genießbar?
Über Geschmack kann man ja streiten, oder auch nicht. Fest steht für mich jedenfalls: Rohe Kartoffel schmecken nicht! Das habe ich – natürlich nur für Dich – im Eigenversuch getestet.
Andererseits ging es mir hinterher weder besser noch schlechter. Soll heißen, ein paar Stücke rohe Kartoffeln kann man bedenkenlos essen. Aber wirklich gesund ist es nicht – und das hat zwei Gründe:
Erstens enthalten viele Kartoffelsorten jede Menge Stärke. Und die ist für den Menschen eher schwer verdaulich. Erst durch Erhitzen wird diese in leichter verdauliche Kohlenhydrate umgewandelt.
Zweitens steckt in Erdäpfeln die chemische Verbindung Solanin, ein ziemlich unbekömmliches Alkaloid. Jedoch wie fast immer, macht die Menge das Gift. Vor allem in grünen Teilen sammelt sich Solanin an, deshalb solltest Du grüne Stellen aus Kartoffeln unbedingt herausschneiden.
Doch es gibt Entwarnung: Du müsstest knapp drei(!) Kilogramm rohe Kartoffeln essen, bis es zu ernsthaften Vergiftungserscheinungen kommt. Und also wirklich… drei Kilo… roh… welcher Depp macht sowas?
Von daher: Lass Dir Deine Bratkartoffeln schmecken! 🥔🥔🥔
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juni 2022
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