Das ist jetzt wirklich mal was Besonderes: Kein Kuchen zum Tee, sondern Tee im Kuchen. Grüner Tee, um gebührend genau zu sein.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, und zwar zurecht, wie um alles in der Küche kommt der nur auf einen Rührkuchen mit grünem Tee?
Okay, ich könnte jetzt unglaublich damit angeben, was für ein geniales Backgenie ich bin, aber die ehrliche Antwort fällt weniger spektakulär aus: Ich mag Kuchen, ich mag grünen Tee – der Rest war eine spontane Idee und ein Versuch auf gut Glück. 🙂
Inzwischen ist der Grüne-Tee-Kuchen eines meiner Lieblingsrezepte geworden. Vor allem, da er das herbe Aroma des grünen Tees mit dem süßen Geschmack eines klassischen Rührkuchens kombiniert.
Als ich das erste Mal einigen wagemutigen Testessern den Kuchen vorgesetzt habe, natürlich ohne die Geheimzutat zu verraten, meinten manche, er würde nach Nüssen schmecken. Das mag ich jetzt nicht bestätigen, viel wichtiger war aber sowieso, dass der Kuchen ruckzuck aufgegessen war.
Nährwertinfos: ca. 1630 kJ (393 kcal) || Kohlenhydrate: 62,89 % | Eiweiss: 4,26 % | Fett: 32,85 % (pro Stück bei 12 Stücken)
Zutatenliste für 1 Kuchen (ca. 12 Stücke)
- 250 g Butter
- 200 g Zucker
- 2 Pkg Vanillezucker (oder 1 Vanilleschote)
- 5 Eier
- 400 g Mehl
- 1 Pkg Backpulver
- ca. 50 ml Milch (bei Bedarf)
- 3 Beutel grüner Tee
- 1 Tafel Schokolade oder Kuvertüre nach Wunsch
Benötigte Küchenutensilien
- Kleine Schüssel
- Rührschüssel
- Mixer oder Küchenmaschine
- Gugelhupf-Backform
- Pinsel oder Stück Küchenpapier
- Löffel
Und so wird’s gemacht
Teig zubereiten:
Als erstes die Butter leicht anschmelzen und, falls erforderlich, abkühlen lassen (siehe Tipps unten).
Butter, Zucker und Vanillezucker zusammen in die Rührschüssel geben und auf höchster Stufe zwei Minuten lang verrühren, bis sich die Zuckerkristalle möglichst vollständig aufgelöst haben.
Die Eier aufschlagen, dazugeben und die Masse erneut zwei Minuten cremig rühren.
Die Teebeutel öffnen und deren Inhalt zusammen mit Mehl und Backpulver hinzufügen, zuerst auf kleiner Stufe vorsichtig unterheben (staubt!), dann auf hoher Stufe zwei Minuten lang zu einem homogenen (sprich klümpchenfreien) Teig verarbeiten.
Die Konsistenz des Teiges sollte „stichfest“ sein. Abhängig von der Größe der Eier und der Zusammensetzung der übrigen Zutaten kann die Konsistenz des Teigs abweichen: Ist der Teig zu flüssig, mit etwas Mehl verfestigen, ist der Teig zu fest, ein wenig Milch dazugeben (Kuchen aus einem festeren Teig gelingt meistens besser).
Backen in der Kombi-Mikrowelle (Heißluft + Mikrowelle):
Den Kuchen mit der Kombination 180 °C Heißluft (nicht vorgeheizt) und 100 Watt Mikrowelle ca. 30 Minuten backen, bis er eine schöne goldbraune Färbung angenommen hat.
Backen im Heißluftbackofen:
In den nicht vorgeheizten Backofen auf 160 °C für 60 bis 70 Minuten goldbraun backen.
Anrichten:
Den noch warmen Kuchen aus der Form lösen und vor dem Servieren mindestens weitere 20 Minuten abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit kann der Kuchen mit einer Schokoladen-Kuvertüre (alternativ eignet sich auch Tafelschokolade) überzogen werden. Am besten passt Vollmilch- oder Zartbitter-Schokolade zum Aroma des grünen Tees.
Tipps für die Zubereitung
Leicht angeschmolzene Butter aus der Mikrowelle: Die kühlschrankharte Butter in einer kleinen Schale hochkant stellen und bei 100 Watt ca. sechs Minuten schmelzen lassen. In den letzten Minuten bitte den Schmelzprozess genau beobachten, ansonsten viel Spaß beim Putzen…
Es ist wichtig, keine zu heiße Butter zu verwenden, da ab ca. 65 °C der Dotter gerinnt (und ab mehr als 80 °C auch das Eiklar). Aus diesem Grund wird empfohlen, die Butter zuerst mit dem Zucker zu vermischen, damit diese auf jeden Fall kühl genug ist.
Zusätzlich zum Mark der Vanilleschote kann auch die gesamte Schote gemahlen an den Teig gegeben werden, das intensiviert den Vanillegeschmack.
So findet man einfach heraus, ob der Kuchen durchgebacken ist: Ein langes Holzstäbchen bis zum Boden in den Kuchen stecken und herausziehen. Bleiben mehr als nur ein paar Krümel Teig kleben, die Backzeit um fünf Minuten verlängern und danach erneut prüfen.
Wissen für Besseresser
Grüner Tee, schwarzer Tee, weißer Tee, Oolong – was die Grundzutat betrifft, ist das eigentlich gehüpft wie gesprungen. Denn echter Tee wird nur aus den Blättern der Teepflanze (Camellia sinensis) hergestellt, die übrigens zur Gattung der Kamelien gehört:
Ursprünglich nutzte man ausschließlich frische Teeblätter, die direkt vom Strauch gezupft und mit heißem Wasser aufgebrüht wurden. Dieser frisch zubereitete Tee besitzt ein ganz eigenes, mit Tee aus getrockneten Blättern nicht vergleichbares Aroma.
Frische Teeblätter sind allerdings ohne entsprechende Kühlung kaum lagerfähig, verwelken und verderben schnell. Erst durch die gezielte Fermentation und anschließende Trocknung wird Tee lagerfähig. Je nach Verarbeitungsmethode entstehen so die unterschiedlichen Teesorten.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Januar 2018
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