Sommerzeit, Grillzeit. Aber was sage ich – etwas auf das heiße Rost zu werfen ist für echte Hardcore-Griller natürlich selbst im tiefsten Winter absolut und vollkommen normal.
Aber was grillen eigentlich Vegetarier oder gar Veganer? Ganz klassisch Maiskolben bzw. fingerdick geschnittene Auberginenscheiben? Ja, warum nicht. Aber doch irgendwie auch ziemlich einfallslos.
Dabei eignet sich schnittfester Tofu hervorragend, um in die Pfanne gehauen oder auf dem Grill geschmurgelt zu werden. Am besten mit einer würzigen Marinade und leckerem Gemüse.
So wie meine veganen Grillspieße im folgenden Rezept…
Nährwertinfos: ca. 700 kJ (169 kcal) || Kohlenhydrate: 16,32 % | Eiweiss: 19,85 % | Fett: 63,83 % (alle Angaben pro Spieß)
Zutatenliste für 4 Grillspieße
- 175 g geräucherter, schnittfester Tofu (1 Packung)
- 1-2 Zucchini
- 1 Gemüsepaprika
- 4 Cocktailtomaten
Für die Marinade:
- 50 ml Rapsöl
- 1 Teelöffel Paprikapulver (scharf)
- ¾ Teelöffel schwarzer Pfeffer
- ¾ Teelöffel Chiliflocken
- ½ Teelöffel Zucker
- ½ Teelöffel Salz
Benötigte Küchenutensilien
- kleine Schale
- Löffel oder Gabel
- Backpinsel
- Schneidbrett
- scharfes Messer
- Bambus-Spieße
- Teller
- (Grill-)Pfanne oder Grill
- Gabel oder Grillzange
Und so wird’s gemacht
Alle Zutaten für die Marinade in eine kleine Schale füllen und mit einem Löffel oder einer Gabel verrühren. Sowohl Zucker als auch Salz sollten sich möglichst vollständig einigermaßen aufgelöst haben.
Zucchini, Paprika und Tofu in ungefähr gleich große Stücke oder Scheiben schneiden und nacheinander auf die Bambusspieße stecken. Darauf achten, dass man die Spieße an beiden Enden gut anfassen kann.
Die fertigen Spieße auf einen Teller legen und mit der Marinade satt bestreichen (diese vorher kurz umrühren, damit sich alle Gewürze gleichmäßig verteilen).
Der Geschmack wird intensiver, wenn die Spieße vor dem Grillen eine Viertelstunde durchziehen können. Das gibt dem Tofu genügend Zeit, die Aromen aus den Gewürzen besser aufzunehmen.
Die Spieße von allen Seiten mehrere Minuten lang bei mittlerer Hitze grillen und heiß servieren.
Tipps für die Zubereitung
Als Beilagen dazu passen Brot und Brötchen, aber auch diverse Salate. Wenn Du schon beim Grillen bist – probier‘ mal mein Bratbrot!
Ich habe mich bewusst für geräucherten Tofu entschieden, da dieser bereits etwas Geschmack mitbringt und das Raucharoma natürlich hervorragend zu Gegrilltem passt.
Die Paprika-Chili-Pfeffer-Marinade
Meine Zutatenliste ist lediglich als unverbindlicher Vorschlag zu verstehen:
Du kannst die Menge der Gewürze nach Deinem Geschmack variieren. Denk aber bitte daran, dass Tofu förmlich nach weiteren Aromen ruft. Ein Zuviel gibt es hier eigentlich nicht.
Was hat der Zucker in einer herzhaften Marinade zu suchen? Ganz einfach. Der Zucker karamellisiert beim Grillen leicht und verleiht den Spießen eine ganz besondere Note. Probier’s aus.
Übriggebliebene Marinade hält sich im Kühlschrank mehrere Tage und eignet sich ideal zum Braten.
Wissen für Gedanken vom Besseresser
Grillen in der Steinzeit
Grillen hat für mich ein bisschen was archaisches an sich. Kein Wunder, es ist ja auch die ursprünglichste Form des Kochens:
Unsere weit entfernten Vorfahren haben bestimmt schon in grauer Vorzeit das ein oder andere Mammut übers Feuer gehalten und dabei tiefschürfende Gespräche geführt. Natürlich unter Männern, versteht sich.
Frau Neandertaler hatte immerhin genug damit zu tun, in der Wohnhöhle Ordnung zu halten und zweimal am Tag den Säbelzahntiger Gassi zu führen. Für Kochen blieb da keine Zeit.
Wie dem auch sei. Gut, dass sich der moderne Mensch dahingehend weiterentwickelt hat. Nicht zuletzt aufgrund der Beschaffungsproblematik, da Mammuts zwischenzeitlich ausgestorben sind.
Bleibt eine letzte Frage: Wurde in der Steinzeit ausschließlich mit Steinkohle gegrillt? 😉
Der wahre Grund, weshalb Grillen Männersache ist!
Eines hat sich auf jeden Fall bis zum heutigen Tag hartnäckig gehalten: Das Klischee, Grillen wäre reine Männersache.
Zugegeben, da ist was dran. Mann macht es sich eben gerne leicht und Grillen im Freien bietet verglichen zur Essensbereitung in der Küche gleich mehrere unschlagbare Vorteile:
- Keine Fettspritzer an Wand und Boden, die man hinterher mühsam wegputzen muss.
- Keine verrauchte Küche, weil nach „gut durch“ ziemlich schnell „verbrannt“ kam.
- Die Möglichkeit, stilecht und ohne schiefe Blicke anderer mit den Fingern von Papptellern zu essen. Macht Spaß und nebenbei spart man sich den Abwasch.
Und da behaupte mal einer, Männer wüssten sich in Küchendingen nicht zu helfen. Die sind viel schlauer, als frau glaubt. 😉
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: August 2018
Wichtig: Bitte beachte die Nutzungsbedingungen und rechtlichen Hinweise für diesen Beitrag!